SEYCHELLEN 2007

 

Segel - Törn vom 15.12.2007 bis 29.12.2007

 

 

Welt-Atlas.de - Karte von Seychellen

 

 

Samstag, 15. Dezember (1. Tag)

Nach einem knapp neunstündigen Flug landen wir auf Mahé, der Hauptinsel der Seychellen. Wir fahren direkt zur Marina, verstauen dort unser Gepäck. Die Geschäfte schließen heute um 14 Uhr und wir müssen uns für die nächsten Tage mit allem Notwendigen versorgen. Zwei Taxis und ein Privatauto werden angehalten und wir fahren Richtung Clock Tower ins  Zentrumvon Victoria. Auf dem Markt erwartet uns buntes Treiben. Gemüse-, Obst- und Gewürzstände befinden sich unter bunten Sonnenschirmen.  Fische aller Art werden zum Verkauf feilgeboten, weiße Reiher laben sich an Fischabfällen. Weiter geht es in den Supermarkt: Bierkisten, Wasserkisten, Weinfässer, Säfte, Nudeln, Reis, Essig, Öl, Butter, Haushaltspapier, Toilettenpapier u.v.a.m. Einkauf für die nächsten Tage. Die Schlepperei geht los. Gepäck und Einkäufe werden auf unserem KAT „Star Fruit“

(www.dreamyachtcharter.com) verstaut.

 

Auslaufen wollen wir heute Nachmittag nicht mehr. Das Abendessen wird von Friedhelm in Angriff genommen: Goldmakrele in exotischer Weinsoße mit Nudeln. Ein Shiraz dazu. Später mixt uns Leo einen „Sunrise“ und noch einen Fantasiedrink aus den diversen Spirituosen, die wir alle im Duty free reichlich gekauft haben.

 



Sonntag, 16. Dezember (2. Tag)

Ein deftiges Frühstück mit Rührei und Cornedbeef wird verzehrt, dann motoren wir los.  Wir ankern vor einer kleinen Inselgruppe: Cerf Island, St. Anne Bucht, Anse Menon. Einige von uns schnorcheln oder schwimmen, die anderen relaxen an Deck.

 

Zu Abend gibt es „Spaghetti Abruzzi exotisch“ al Friedhelm. Eine köstliche Kreation!

 


Montag, 17. Dezember (3. Tag)

 

Wir können ausschlafen! Gegen acht Uhr springen wir ins Wasser vor der idyllischen Insel mit kleinem Sandstrand und Riff. Zum Frühstück gibt es Rührei mit Spaghetti und reichlich Knofel.

 

Die Elektrik ist ausgefallen, der Tiefenmesser funktioniert nicht. Wir müssen zurück nach Mahé. Nach ein paar Stunden funktioniert wenigstens der Tiefenmesser wieder. Wir machen im Hafen fest, da die Zeit nicht mehr reicht, um wie geplant nach Praslin zu segeln. Also wird gefaulenzt: in den Kojen oder auf dem Netz. Navigator Frank und Skipper Friedhelm machen einen Ausflug mit dem Bus um die Insel.

 

Die anderen sechs Crewmitglieder trinken ein paar Anleger gefolgt von vorgezogenen Absackern – zugegeben: etwas früh – und bereiten das Abendessen vor, nachdem die beiden Abenteurer angerufen haben, dass sie nicht vor zwanzig Uhr zurück sein werden. Es gibt nach einem Gurkensalat gebratenen Jackfisch; dazu Reis. Zum Nachtisch flambiert Leo Bananen für uns. Das gut gekühlte SeyBrew schmeckt und der Wein wärmt unsere Seelen.

 

Dienstag, 18. Dezember (4. Tag)

 

Ein wunderschöner Segeltag erwartet uns. Es geht in Richtung Praslin. Unser KAT scheucht immer wieder Fliegende Fische auf die bis zu 150 m über das Wasser gleiten, um dann wieder in ihr Element einzutauchen.

 

Die Insel Praslin taucht vor uns auf. Wir entscheiden uns, noch ein Stück weiter zu segeln und wollen in einer Bucht von La Digue, La Petite Anse, zu ankern.

 

Zu Mittag genießen wir Spaghetti mit Tomaten-Pilz-Soße. Wir erreichen unser Ziel, die Anker halten endlich, und Frank springt ins Meer um zu schnorcheln. Claudia schwimmt die 300 m an den zauberhaften weißen Strand.

 

 

Klaus will Irmi und Andrea per Dingi auf die Insel bringen. Von Bord aus schaut der Rest der Crew interessiert dem Landemanöver zu. Oh Schreck! Eine starke Welle erfasst das Dingi, wirbelt es herum und Mannschaft, Motor, Paddel, Taucherbrillen, Schnorchel und Flossen werden aus dem Boot geschleudert. Geistesgegenwärtig werden Motor und die meisten Tauchutensilien gerettet und schließlich das Dingi an den Strand gezogen. Zwei Taucherbrillen bleiben Neptuns Beute.

 

Bootsmann Leo schwimmt an den Strand, um die Rückfahrt zu organisieren. Die Brandungswellen sind tückisch und werden genau beobachtet, bis der Augenblick günstig erscheint. Dann geht es mit gestrengen Anfeuerungsrufen in die Wellen. Zwei Strandläufer helfen, Klaus fällt ins Wasser, aber Leo rudert aus Leibeskräften weiter…..und schafft es! In sicherer Entfernung von den Brandungswellen werden Irmi und Klaus an Bord des Dingis genommen, Andrea hängt sich an die Bordwand, und zurück geht es an Bord der Star Fruit.

Heute Abend schmeckt das Essen besonders: Salat mit geraspelten Möhren und Hähnchen in Ouzo eingelegt – köstlich! Es werden noch 1, 2, 3, ? Flaschen Rotwein getrunken. Das Sternbild des Orion mit dem Stern Riegel leuchtet klar über uns.

 

Mittwoch, 19. Dezember (5. Tag)

 

Nach dem Frühstück werden die Anker gelichtet, und wir segeln von La Digue nach Praslin. Es gibt noch immer Probleme mit dem Tiefenmesser, und ein Spezialist macht sich an die Fehlersuche. Wir hängen an Bord herum.

 

 

Nachmittags gehen wir in den kleinen Ort, um unsere Wein- und Essensvorräte aufzustocken. Die ersten Flughunde kreisen über den bewaldeten Hügeln. Auf dem Rückweg gestatten wir uns noch ein Bier in einem kleinen Lokal, bevor es wieder an Bord geht.

Leo kredenzt uns einen Sundowner auf Basis von Limettensaft, Gin und Grenadine; eine Scheibe einer Sternfrucht ziert das Glas. Friedhelm hat inzwischen Gulasch à la Seychellen mit Kochbananen und sauren Bohnen serviert. Vorzüglich!

 

Ein paar Flaschen Wein sorgen für eine angenehme Bettschwere, und einer nach dem anderen verschwindet in seiner Koje.

 

 

Donnerstag, 20. Dezember (6. Tag)

 

Nach herzhaftem Frühstück gehen wir an Land, nehmen den nächsten Bus und fahren zum Vallée de Mai, wo die berühmten Coco de Mer und viele andere endemische Palmen wachsen.

 

Die Coco de Mer Palme wird umrankt von Mythen und Legenden. Gründe sind zum Einen die suggestive Form der männlichen und weiblichen Pflanze, zum Anderen die Tatsache, dass man die seltsam geformten Doppelnüsse lange vor der eigentlichen Palme entdeckt hatte. Die weibliche Pflanze produziert den größten Samen der Welt, der bis zu 20 kg wiegen kann und für bis zu 600 € gehandelt wird.

 

Es wird ein beeindruckender Spaziergang durch das lebendige Überbleibsel  jener prähistorischen Wälder, die schon existierten, als die Seychellen Teil des Urkontinents Gondswanaland waren. Gegen Mittag kehren wir zurück an Bord, tanken noch Wasser und stechen in See. Vor Curieuse, einer bezaubernden Bucht mit hellem Sandstrand, bizarren anthrazitfarbenen Felsen und saftig grünen Hügeln, ankern wir. Frank geht schnorcheln, Claudia und Richard schwimmen. Unfall! Richard tritt in einen riesigen Seeigel, und in jedem Zeh befinden sich bis zu 6 Stacheln, die sich tief und schmerzhaft mit ihren Widerhaken ins Fleisch gebohrt haben. Andrea, unsere Ärztin an Bord, bewaffnet sich mit Skalpell und Pinzette und operiert einen großen Teil der Stacheln heraus.

 

Unterdessen wird ein Sundowner serviert. Der Patient beißt die Zähne zusammen und verdreht, von Schmerz gezeichnet, die Augen, die Ärztin ist voll konzentriert, der Rest der Crew genießt das Getränk.

Auch unser Skipper hatte im Vallée de Mai einen Unfall. Bei der Entdeckung einer vermeintlichen Coco de Mer, die sich als Stein entpuppte, ist Friedhelm am Ufer des kleinen Flusses ausgerutscht und hat sich das Knie aufgeschlagen. Aber er kann noch kochen! Und so freuen wir uns auf Spaghetti Abruzzi „Spezialversion“.

 

Freitag, 21. Dezember (7. Tag)

Aufwachen, Aufstehen und ab ins Wasser! Nach dem Frühstück fahren wir mit dem Dingi auf die Insel Curieuse. In diesem Naturschutzgebiet besuchen wir eine Schildkrötenstation. Ein Guide zeigt uns Landschildkröten aller Altersgruppen und Größen. Bis zu 200 kg können sie schwer werden; die 3jährigen wiegen ca. 10 kg. Nach einer kleinen Schildkrötenfütterung machen wir uns auf den Weg, um auf die andere Seite der Insel zu gelangen. Wir durchqueren Mangrovenwälder, wo tausende und abertausende von Krabben vor ihren Höhlen hocken, um bei unserer Annäherung flink darin zu verschwinden.

 

Wir besuchen noch die alte Leprastation, die heute ein kleines Museum beherbergt, und genießen eine Stunde am paradiesischen Sandstrand oder schwimmen im türkisfarbenen warmen Wasser.

 

Zurück an Bord heißt es „Leinen los“ von der Boje. Nächstes Ziel ist die kleine Insel St. Pierre, vor der wir schnorcheln und die bezaubernd bizarre Wasserwelt erforschen. Fische aller Farben, Formen und Größen lassen sich von der Strömung hin und her treiben. Schwärme von sehr kleinen, leuchtend blauen Fischen schillern unter Wasser.

 

Zurück vor Curieuse werden Salatblätter über Bord geworfen, was sofort besonders große Skalare anlockt. Die Angeln werden ausgeworfen. Petri Heil und schon beißt de erste….der Haken reißt ab! Neuer Versuch, ein zweiter Fisch beißt an, und Leo zieht ihn an Bord. Er wird getötet, filetiert und zu Abend serviert: Dusky Batfish Ragout auf Spaghetti.  Drei Adlerrochen schweben majestätisch dicht unter der Wasseroberfläche an unserem Kat vorbei.

 

Samstag, 22. Dezember (8. Tag)

 

Von Curieuse segeln wir nach Praslin. Nach getätigtem Einkauf und Schiffsputz, den Andrea und Frank übernommen haben, segeln erneut Richtung Curieuse. Ein schöner, entspannender Törn mit ein paar Wendemanövern.

Dann passiert es: die Angelschnur gerät in die Welle, und der Bootsmann kommt zum Einsatz. Leo taucht mehrmals und hat schließlich ein Wirrwarr von Angelleine in der Hand. Nach langem geduldigen Enttüddeln wird die Schnur wieder raus gelassen und Petri Heil: ein Gagfisch hängt an der Angel. Gagragout in feiner creolischer Kokossoße, dazu Reis, ist das leckere Ergebnis am Abend.

 

Ein herrlich kitschiger Sonnenuntergang geht in einen Abend mit Fast-Vollmond über. Nach und nach füllt sich der Sternenhimmel über uns, und wir sitzen noch lange an Deck. Es wird geplaudert, gelacht und eine Menge Seemannsgarn gesponnen. Dabei leert sich auf unerfindliche Weise eine Weinflasche nach der anderen.

 

Sonntag, 23. Dezember (9. Tag)

Ein gemütliches Frühstück, dann motoren wir los. Coco Island, ein kleines Idyll mit dunklem Felsen, bizarren Palmen und winzigem Korallensandstrand taucht vor uns auf. Anker raus. Die farben- und formenreiche Fisch- und Korallenwelt verliert ihren Zauber nicht, und wir schnorcheln alle fasziniert über dem Riff. Der feine Sandstrand schenkt der gestrandeten Claudia ein paar zauberhafte Muscheln und schneeweiße Korallenfragmente.

 

Gegen 15 Uhr gibt es belegte Toast-Dreiecke mit Ei und Speck, Chedda und Gurken und Senfsoße. Unterbrechung: Ein Gag hat angebissen und wird von Leo an Bord gezogen, getötet und gleich ausgenommen und filetiert.

 

Am frühen Nachmittag ankern wir vor Ground Island. Der Anleger macht müde und träge, und jeder sucht sich ein Plätzchen nach seinem Geschmack, um Siesta zu halten. Friedhelm kümmert sich um das Abendessen. Heute kreiert uns Frank einen Cocktail: heller und dunkler Rum, Grenadine, Mango- und Ananassaft. Uns geht es so gut! Der obligatorische Salat gegen Skorbut wird verzehrt, und das Gagragout wird heute mit Kartoffelsalat à la Irmi serviert. 

 

Der Absacker zieht sich bis spät in die Nacht. Es gibt viel zu erzählen. Die Crew wächst weiter zusammen.

 

 

Montag, 24. Dezember (10. Tag – Heilig Abend)

 

Die Fliegen piesacken den Skipper, der nach erfolglosen Rundumschlägen beschließt, Frank zu piesacken, dann ist Klaus am Ruder dran! Jetzt liegt Richis T-Shirt im Weg! Es wird motort und langsam kehrt wieder Ruhe ein. Im Hafen von La Digue legen wir quer an einem Kat an, klettern, nachdem wir unsere Schuhe, wie es sich gehört, ausgezogen haben, über das Schiff und gehen an Land. Ein kleines Fischerboot wird am Ufer von Menschen umrundet, die den reichen Fang begutachten. Unser Skipper eilt vor und erwirbt einen roten und einen grauen Snapper.

 

Wir bummeln durch La Digues bezaubernde Einkaufsstraße. Die Einheimischen und Touristen radeln gemütlich die Wege entlang oder palabern unter Schatten spendenden Bäumen. Ochsenkutschen sind typisch. Der Supermarkt ist gut sortiert und unsere Vorräte können aufgestockt werden. Irmi, unsere Bankerin, steht wie immer bereit, um zu bezahlen.

 

Wir motoren um die Insel und ankern vor der kleinen Bucht Petite Anse.  Es wird geschorchelt, und Claudia schwimmt an Land, die starke Brandung gut beobachtend. Geschafft, ohne von der Welle in die Tiefe gerissen zu werden. Ein überwältigender Anblick: Die Star Fruit verschwindet hinter der brausenden Brandung, um gleich wieder aufzutauchen. Dann gibt es Kaffee. Richards Spruch, als Irmi plötzlich anfängt zu Jodeln: „Viagra im Kaffee wirkt bei Frauen irgendwie komisch“.

 

Heiliger Abend! Weihnachtsservietten zieren den Tisch. Andrea hat ein Gesteck aus Ananasgrün und Beeren arrangiert: Unser „Indian Ocean Christmastree“. Ein Aperitif auf Limetten-Gin-Basis in Gläsern mit Grenadine-Krustarand wird kredenzt. Das Ragout vom Snapper an Thaireis mundet ganz vorzüglich. Flambierte Bananen bilden den Abschluss. Der Wein fließt in Strömen. Dann ist Bescherung: Andrea hat für jeden eine zauberhafte Muschel und Klaus schenkt jedem einen noblen, bordeauroten Kugelschreiber.

 

Frank, unser Anti-Angler versucht sich zur Feier des Tages im Fischen. Unermüdlich wird der Angelhaken im Wasser bewegt. Zwei mal beißt ein Fisch…..zwei Haken gehen mit der Beute verloren. Frank lässt sich nicht entmutigen und angelt bis spät in die Nacht. Leider ohne Erfolg.

 

Dienstag, 25. Dezember (11. Tag – 1. Weihnachtsfeiertag)

 

Zwölf (12) Knoten Wind! Wir springen ins Wasser, frühstücken und dann heißt es „Anker hoch und los!“. Bestes Segelwetter. Vorbei an Félicité und Marianne und Grande Soeur. Jeder kommt heute ans Ruder und jeder muss ein Wendemanöver segeln. Zur Stärkung gibt es mittags Gurken-Paprika-Tomaten-Mais-Salat, natürlich mit reichlich Zwiebeln und Knoblauch gegen ungebetene Klabautermänner.

 

Zu Abend machen wir uns über den vor zehn Tagen in Rotwein und exotischen Gewürzen eingelegten Rinderbraten mit Nudeln her. Délicieuse! 

 

Leos Spruch des Abends zu Richard, der auf der Kühlbox Platz genommen hat: „Richi unser Boxenluder". Gute Nacht!

 

 

Mittwoch, 26. Dezember (12. Tag – 2. Weihnachtsfeiertag)

 

Es regnet die ganze Nacht und hört erst spät am Morgen wieder auf. Heute gibt Frank den Spruch des Tages wieder: „Bin ich froh, dass schlechtes Wetter ist!“ Skipper: „Wieso?“ Frank: „ Weil es auch schlecht wäre, wenn ich nicht froh wäre.“…. Wir motoren nach dem Frühstück zum Einkaufen nach Praslin. Heute bleibt für uns Frauen – Andrea, Irmi und Claudia – sogar etwas Zeit, um im Muschelladen Ketten und pittoreske Muscheln zu kaufen.

 

An Bord heißt es wieder „Leinen los und Segel hoch“. Achterlicher Wind bringt uns unter Schmetterlingsfahrt nach Grand Anse. Wir ankern vor der Bucht. Das Meer ist spiegelglatt.

 

Der Sonnenuntergang zaubert schillernde Farben über das Meer und setzt den Horizont in Flammen. Zur Feier des Tages lässt Frank eine Flasche Champagner knallen, die er vorausschauend von zu Hause mitgebracht hat. Eine köstliche, prickelnde Erfrischung. Seychellen-Fischpfanne und Nudeln munden uns als Weihnachtsmahl. Andrea zaubert das Dessert: Orangen in Rum mit Kekskrümelstreusel. Wieder wird es ein kurzweiliger Abend unter sternenklarem Himmel; das Sternbild des Orion schwebt wie ein Schmetterling über uns.

 

Donnerstag, 27. Dezember (13. Tag)

 

Kein Lüftchen weht. Nichts wie raus aus der brütend heißen Bucht. Wir nehmen Kurs auf Shark Rock. Das Wasser brodelt an der Oberfläche vor Fischen. Frank und Leo bewaffnen sich mit Bootshaken und Messer und wagen sich ins Wasser, um die hier vorkommenden eineinhalb Meter großen Haie aufzuspüren oder Rochen zu beobachten. Sie bekommen jedoch keine zu sehen und haben Mühe, dem starken Sog des Rocks zu entkommen.

 

Weiter geht die Fahrt nach Port Launay, eine traumhaft schöne Bucht. Im Hintergrund erheben sich imposant Berge vor dunklen Wolken. Beim Schnorcheln offenbaren sich bizarre Unterwasserwelten: Tief violette Korallen im Wechsel mit giftgrünen; die Formen wechseln. Fische, Seegurken, Muscheln – ein Paradies unter Wasser. Eine Schildkröte umkreist die Star Fruit. Leo hat einen Jackfisch gefangen. Das Abendessen ist gesichert: Fisch mit exotischen Früchten und Reis.

 

Freitag, 28. Dezember (14. Tag)

 

Wir segeln entlang der bizarren Küste zurück zu unseren Ursprungshafen Mahé. Hier liegt die deutsche Fregatte Augsburg F 213, genannt die Wilde 13. Wir machen unser Boot fest und fangen, an unsere Koffer und Seesäcke zu packen. Die Stimmung lassen wir uns nicht verderben. Es wird fröhlich mit Cocktails gefeiert. Mit dem Vercharterer haben wir vereinbart, dass wir aufgrund der technischen Schwierigkeiten am Anfang unseres Törns nicht morgen früh das Schiff verlassen müssen, sondern unser Gepäck bis abends dort lassen können.

 

 

 

 

 

Samstag, 29. Dezember (15. Tag)

 

Es ist 8 Uhr, die Koffer sind bereits gepackt. Nach dem Frühstück gehen wir zur Bushaltestelle, um noch einmal nach Victoria zu fahren. Wir schlendern ein letztes Mal über den malerischen Markt. Kleine Andenken werden gekauft: Muscheln, Gewürze, Kokosholzlöffel… Dann geht es zum Mittagessen in das berühmt-berüchtigte „Pirate Arms“, wo landestypische Speisen angeboten werden.

 

Ein kleines ca. 3jähriges, dunkelhäutiges Mädchen weicht nicht mehr von Claudias Seite. Alle Tricks der Mutter, das Kind fortzulocken, helfen nicht. Es betrachtet fasziniert Claudias hellblonde Haare und strahlt unentwegt. Die Mutter erklärt, dass ihr Kind glaubt, einem Weihnachtsengel begegnet zu sein. Warum lacht die Crew nur so albern?

Nach dem köstlichen Essen trennen sich die Wege. Vereinbarter Treffpunkt: 18 Uhr Clock Tower. Irmi und Klaus wollen durch die Straßen bummeln, der Rest der Crew beschließt, eine Teeplantage zu besuchen. Am Busbahnhof angekommen, fängt es an zu regnen. Sturzfluten ergießen sich über uns. In Sekunden sind wir vollkommen durchnässt. Im Bus treibt uns die hohe Luftfeuchtigkeit das Wasser aus den Poren. Die Wolken schließen ihre Schleusen nicht mehr.

Und noch eine Überraschung. Die Teeplantage hat schon geschlossen. Frank schleicht um die Fabrikanlagen und findet den Chef, der uns eine Sonderführung gewährt. Ein interessanter Einblick in die Produktion wird uns geboten. Danach endloses Warten im Regen auf den Bus, der uns wieder nach Victoria bringt, wo wir mit ein paar Pina Coladas und anderen Drinks Abschied von den Seychellen nehmen.

Am Clock Tower ordern wir drei Taxis und kurven zum Hafen, um unser Gepäck zu holen und zum Flughafen zu fahren. Der Flug geht erst um 23:35 Uhr, so bleibt noch eine lange Zeit, um noch ein paar SeyBrew zu trinken. Wir checken ein. Seychellen

ade. Es war ein schöner Urlaub. Auf Wiedersehen beim Crewtreffen im neuen Jahr!